Druck auf Jugendliche wird immer größer
Sei es in der Schule, im Alltag oder im Hinblick auf die persönliche und berufliche Zukunft: Jugendliche und ihre Familien sind in den vergangenen Jahren immer mehr unter Druck geraten. Ein Grund dafür sei unter anderem, dass die „Teilsysteme der Gesellschaft immer weniger miteinander im Kontakt sind“, so Stefan Wallner, Geschäftsführer des Bündnis für Gemeinnützigkeit zum Thema Chancengerechtigkeit und Aufgaben von sozialen Organisationen in unserer Gesellschaft. „Skalierst du noch oder wirkst du schon?“, stellte er die Gestaltung der Rahmenbedingungen von Arbeit in Frage und betonte: „Um Veränderungen zu bewirken und als Gesellschaft zusammenzuwachsen ist es wichtig, aneinander zu glauben“. Dafür müsse man sichere Räume schaffen, Kontaktpunkte setzen, und vor allem ein Vorbild für andere sein, so Wallner.
„Wir müssen Menschen in ihrem Potenzial ansehen“
Die Notwendigkeit von mehr Zusammenhalt sowie den Bedarf nach Menschen, die die Fähigkeiten von Jugendlichen erkennen und aktiv fördern machte Ali Mahlodji, Gründer von futureOne, EU Jugendbotschafter und UNICEF Ehrenbeauftragter, deutlich: „Wir müssen Menschen in ihrem Potenzial ansehen und nicht in ihren Defiziten,“ so der Unternehmer. Er lobte Sindbad als „eine der besten Initiativen unserer Gesellschaft, um Chancengerechtig-keit in die Realität zu bringen“.
Besonders notwendig sei dabei, die Kinder selbst in den Fokus zu rücken und sie aktiv in Prozesse mit einzubinden. Man müsse individuell auf die Kinder, SchülerInnen und Schulen eingehen und sie direkt danach fragen, „was sie können, wollen, was sie interessiert oder was sie brauchen“, forderte Özgür Atagan, Teach for Austria Alumnus und Sindbad Partnerlehrer.
Rückenwind und Chancengerechtigkeit
Dass Chancengerechtigkeit und moderne Pädagogik der Schlüssel für eine gute Bildungspolitik ist, die Kinder und Jugendliche in den Mittelpunkt stellt, betonte Sonja Hammerschmid, ehem. SPÖ-Bundesministerin für Bildung, bereits in der Vergangenheit. In einer gemeinsamen Break-out-Session diskutierte sie bei „Rückenwind 24“ mit Severin Broucek, Geschäftsführer von Teach for Austria, über notwendige Innovationen im österreichischen Bildungssystem und machte dabei einmal mehr deutlich, wie wichtig das Vertrauen in die Fähigkeiten von Kindern und Jugendlichen ist, um Chancengleichheit zu garantieren.
Es sei insbesondere die Aufgabe der Politik, Rahmenbedingungen dafür zu schaffen, stellte Christoph Wiederkehr, NEOS-Vizebürgermeister von Wien und selbst Sindbad-Mentor der ersten Stunde, klar. Er war bereits in der Phase der Ideenfindung der Social Business Initiative dabei und weiß aus eigener Erfahrung um die Problematik von Chancengerechtigkeit in der Schule. Die Basis von Erfolg sind gute Bindungen, betonte der Politiker in Rahmen von „Rückenwind 24“, und hielt fest: „Das gelingt nur, wenn wir daran arbeiten und Menschen haben, die mit uns interagieren.“ Sein Dank gilt allen voran Initiativen wie Sindbad, die Kindern und Jugendlichen diese Chancen ermöglichen und an die Potenziale der nächsten Generation glauben.